Ein weit verbreitetes Vorurteil ist, dass Stress krank macht. Doch das Gegenteil ist der Fall, Stress ist gut und nützlich. Wenn Anforderungen an mich gestellt werden, steigt das Erregungsniveau. Irgendwann habe ich die Anforderungen erledigt und das Stresslevel sinkt wieder. Dafür ist unser Körper ausgelegt. Entscheidend ist dabei der Wechsel von Anspannung und Entspannung, Stress und Erholung. Es ght also nicht darum ein Leben am energetischen Nullpunkt zu führen, sondern gut und gesund mit Stress umzugehen.
Kontrollierbarkeit
Wahrgenommene Kontrolle führt zu einem Gefühl der Sicherheit. Kontrollverlust hingegen wirkt eher bedrohlich auf uns. Im Rahmen eines Experiments wurde einer großen Anzahl an Mäusen Stromschläge verpasst. Vor den Stromschlägen ertönte ein Glockenton. Die Mäuse lernten schnell, dass nach dem Glockenton ein Stromschlag ertönt. Zwischen dem Ton und dem Stromschlag wurde den Mäusen Blut abgenommen.
Dabei stiegen die Hormone Adrenalin/Noradrenalin, welche uns aktivieren und in Handlungsbereitschaft versetzen, stark an. Das Hormon Dopamin, welches ein Rolle bei Glück und Zufriedenheit spielt, war extrem niedrig. Cortisol, welches langfristigem, zermürbendem Stress zusammenhängt, war leicht erhöht.
Danach hat man die Mäuse in zwei Gruppen aufgeteilt. Die eine Gruppe hat man einen Schalter gegeben, mit dem sie den Stromschlag verhindern konnten. Dort waren die Hormone Adrenalin/Noradrenalin nur leicht erhöht, Das Hormon Dopamin, zuständig für Glück und Zufriedenheit war extrem hoch. Der Cortisolspiegel war hingegen niedrig. Diese Mause hatten eine Kontrollerfahrung gemacht, sie haben sich als Selbstwirksam erlebt. Diesen Mäusen ging es sogar besser als Mäusen, die nie einen Stromschlag bekommen haben.
In einem letzten Schritt wurde die Verbindung zwischen dem Schalter und dem Elektroschocker gekappt. HIer zeigt das Blutbild einen leicht erhöhten Adrenalin/Noradrenalin-Wert Dopamin war sehr niedrig und Cortisol hingegen sehr hoch. Das Blutbild dieser Mäuse findet man ähnlich auch bei einer Depression. Diese Mäuse erlitten einen kompletten Kontrollverlust, weshalb es ihnen deutlich schlechter ging. Daraus können wir lernen, dass bei einem subjektiven Gefühl der Kontrolle der Umgang mit Stress gut gelingt. Bei Kontrollverlust wird Stress für uns zermürbend. Dann hat Stress einen negativen Einfluss auf die Gesundheit.
Problemfokussierte und emotionsfokussierte Stressbewältigung
Man kann zwischen problemfokussierter und emotionsfokussierter Stressbewältigung unterscheiden. Problemfokussiert heißt, dass das Problem gelöst wird und der Stress aufhört. Wenn sich das Problem nicht lösen lässt, ist die emotionsfokussierte Stressbewältigung empfehlenswert. Das heißt man reguliert seine eigene emotionale Betroffenheit und leidet deshalb nicht mehr unter dem Stress. Das Problem wird dadurch nicht gelöst. Gerade bei unveränderbaren und unkontrollierbaren Problemen ist die emotionsbasierte Bewältigung hilfreicher und gesünder. Dies war auch schon klar bevor die Psychologie das Phänomen Stress erforschte. Dies zeigt das Gebet:
“ Gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann – und die Weisheit, das Eine vom Anderen zu unterscheiden.“
Der Fokus liegt hierbei auf dem unterscheiden. Die meisten Probleme haben sowohl lösbare als auch unlösbare Anteile. Die lösbaren Anteile sollten also gefunden und verändert werden. Es sollte aber auch klar sein, was man nicht verändern kann, sollte man in Würde ertragen. Das hört sich leichter an, als es ist. In meinen „Stark im Stress“ – Seminaren, lernst du wie du gut und gesund mit Stress umgehen kannst. Wenn du dich für das Thema interessierst, sprich mich gerne an.
